Jeder fünfte Todesfall weltweit dürfte die Folge schlechter Ernährung sein. Zu diesem Ergebnis kommt eine großangelegte Studie zur globalen Krankheitslast. Damit wäre das Gesundheitsrisiko durch Fast Food und Co. noch höher als bisher angenommen.
Weltweite Studie zu Gesundheitsrisiken
Zwischen 1990 und 2017 untersuchte eine Global-Burden-of-Disease-Studie (GBD-Studie) unter anderem die Ernährungsgewohnheiten in 195 Ländern. Ein Fazit der Untersuchung: zu wenig Obst und Gemüse, zu viel Salz und zu wenig Vollkornprodukte stellen ein hohes Gesundheitsrisko dar. Diese Ernährungsweise verursachte elf Millionen Todesfälle im Jahr 2017. Obendrein wären Menschen im Untersuchungszeitraum aufgrund dieser Fehlernährung weltweit 255 Millionen Jahre krank gewesen. Die Studie wurde im Auftrag der Weltgesundheitsorganisation WHO und das Institute for Health Metrics und Evaluation (IHME) durchgeführt.
Gesundheitsrisiko durch Krankheitslast
Die Studie nutzt das Konzept der „Krankheitslast“ (auf Englisch „burden of disease“). Dabei schätzt man, welche Erkrankungen jeweils zu wie vielen Todesfällen oder Krankheitsjahren führen. Auf diese Weise wollen Forscherinnen und Forscher herausfinden, in welchen Bereichen gesundheitliche Präventionsmaßnahmen besonders großen Nutzen bringen. Die aktuelle GBD-Studie belegt nun mit einer Fülle an Daten, was Medizinerinnen und Wissenschaftler seit Jahren zu bedenken geben: Das eigene Verhalten spielt für Erkrankungen eine herausragende Rolle. So thematisierten Experten beispielsweise beim Europäischen Kardiologenkongress (ESC) 2016, dass etwa 40 Prozent der Krebserkrankungen und 80 Prozent der anderen schwerwiegenden Krankheiten durch Fehlverhalten bedingt werden. Dabei gilt die Ernährung als der wichtigste Verhaltensfaktor.
Große Datenfülle
Neben der Ernährung können für Erkrankungen auch verschiedene andere Faktoren (zusätzlich) eine Rolle spielen. Dennoch ist die Menge an Indizien gewaltig, die auf die Wichtigkeit einer gesunden Ernährungsweise hindeuten. Zudem werden die über Jahrzehnte gesammelten Daten der Studie durch randomisierte Studien zu Teilbereichen der Ernährung (z.B. zu Risikofaktoren wie fleischlastige Ernährung und hoher Salzkonsum) gedeckt. Laut Dr. Angela Bechthold, Leiterin des Referats Wissenschaft bei der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), unterstreicht die GBD-Studie eindrücklich die bisherigen wissenschaftlichen Erkenntnisse in Bezug auf „schlechtes Essen“ als Gesundheitsrisiko. Und verweisen auf das hohe präventive Potenzial einer gesunden Ernährung.
Ein Interview mit Anne Fleck zum Thema „So klappt es mit der gesunden Ernährung“ findest du hier.
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