Alle Jahre wieder…. Für viele sind die Adventzeit und das Weihnachtsfest der Höhepunkt des Jahres. Wenn Du unter einer Nahrungsmittelintoleranz leidest, solltest Du jedoch auf bestimmte Leckereien verzichten. Hier erfährst Du mehr über Unverträglichkeiten und Lebensmittelallergien, und über köstliche Alternativen während der Weihnachtszeit.
Gluten, Laktose, Fruktose und Histamin
Gerade in der Winterzeit haben es Menschen mit Nahrungsmittelintoleranz nicht leicht. Die meisten Weihnachtsbackwaren, Plätzchen, Punsch und Glühwein beinhalten Gluten, Laktose, Fruktose oder Histamin und sind somit für diese Personen praktisch ungenießbar. Auch der meiste Sekt zu Silvester enthält Histamin und Fruktose, ganz zu schweigen vom Heringsschmaus, der vor Laktose nur so strotzt.
Intoleranz oder Allergie?
Schaffen wir zuerst Klarheit in Bezug auf die Begriffe Allergie und Unverträglichkeit. Eine Allergie ist eine übertriebene Reaktion unseres Immunsystems. Unser Körper erkennt bestimmte Stoffe (Allergene) der Nahrung nicht und versucht die „Eindringlinge“ durch Bildung von Antikörpern zu bekämpfen.
Die Unverträglichkeit hingegen ist eine Stoffwechselreaktion auf bestimmten Stoffe. Hier fehlen dem Körper Enzyme, die es ihm normalerweise ermöglichen, die betreffenden Stoffe aus der Nahrung abzubauen. In der Folge häufen diese sich an oder werden auf alternativen Wegen abgebaut, die den Organismus belasten.
Symptome bei Nahrungsmittelintoleranz
Man schätzt, dass ein Viertel der europäischen Bevölkerung an einer Unverträglichkeit leidet. Dabei reagiert der Körper zeitverzögert und individuell auf bestimmte Substanzen in der Nahrung. Zu den typischen Beschwerden gehören Blähungen, Übelkeit, Krämpfe, Schweißausbrüchen, Juckreiz, Ausschlag oder Durchfall. Eine Nahrungsmittelintoleranz ist nicht akut lebensbedrohlich für den Menschen.
Bei Nahrungsmittelintoleranz: Richtige Diagnose stellen
Stress und eine falsche Lebensweise können auch zu diesen Beschwerden führen. Deswegen ist es wichtig, bei häufig auftretenden Symptomen die richtige Diagnose stellen zu lassen. Es braucht viel Spürsinn und Geduld, bis eine Diagnose gestellt ist. Du kannst Dir vorstellen, welches Problem entsteht, wenn ein Familienmitglied oder man selbst an einer Nahrungsmittelallergie oder -intoleranz leidet.
Laktoseintoleranz: Nachtisch ade?
Sehr wahrscheinlich ist die Laktoseunverträglichkeit die bekannteste Nahrungsmittelintoleranz. Menschen mit dieser Erkrankung können den Milchzucker nicht verdauen. Die Folge: Blähungen, Durchfall, Befindlichkeitsstörungen. Hier fehlt das Enzym Laktase, das für die Aufspaltung von Milchzucker verantwortlich ist. Wer unter Laktoseintoleranz leidet, sollte Lebensmittel meiden, die Milchzucker enthalten, wie zum Beispiel Milch, Käse, Joghurt oder Quark. Immer wieder stellen sich Betroffene dann die Frage: Und wie ernähre ich mich nun? Nie wieder Kuhmilch? Es muss eine Ernährungsvariante gefunden werden, die eben keine Beschwerden auslöst. Calcium ist unverzichtbar für die Festigung der Knochensubstanz und der Zähne.
Als Kuhmilchersatz bei Laktoseintoleranz sind am besten Sojamilch, die mit Calcium angereichert ist, oder laktosefreie Milchprodukte geeignet. Da Sojamilch jedoch zu Allergien und bei Menschen mit Heuschnupfen zu Kreuzallergien führen kann, ist sie nicht uneingeschränkt empfehlenswert. Auch beim weiteren Einkauf ist es wichtig, genau aufzupassen, denn Laktose ist nicht nur in Milch enthalten, sondern auch in vielen anderen Produkten, häufig zum Beispiel in Wurst und Fertigprodukten, aber auch in Medikamenten!
Tipps bei Laktoseintoleranz
Eigentlich kannst Du alles essen, achte dabei jedoch auf laktosefreie Produkte. Produkte der Marke MinusL, in denen die Laktose bereits in aufgespaltener Form vorliegt, erleichtern Ihre Lebensmittelauswahl. An Weihnachten ist natürlich Vorsicht bei folgenden Laktoselieferanten geboten: Süßigkeiten, Kuchen, Desserts, Brot und Brötchen können Laktose beinhalten. Wenn Du vegane Weihnachtsleckereien wählst oder selber machst, stehst Du natürlich auf der sicheren Seite. Denn bei veganen Rezepten ist Milch absolut verboten.
Fruktoseintoleranz – wenn die Obstbowle zur Feuerzange wird
Diese Nahrungsmittelintoleranz ist verblüffend, denn Obst essen ist gesund. Leider nicht für diejenigen, die an einer Fruchtzuckerunverträglichkeit leiden. Bauchschmerzen, Blähungen, übel riechender Stuhl, Durchfall, aber auch Völlegefühl oder Verstopfung sind keine Fremdwörter.
Fruktoseintoleranz? Fruktosemalabsorption? Was passiert mit der Verdauung?
Zu unterscheiden sind die angeborene hereditäre Fruktoseintoleranz und die häufiger auftretende und harmlosere Fruktosemalabsorption (intestinale Fruktoseintoleranz), bei der Fruktose nur zum Teil verdaut werden kann.
Häufiger ist die intestinale Fruktoseunverträglichkeit ein. Was ist die Ursache einer intestinalen Fruktoseintoleranz? Ganz einfach gesagt, es ist ein Transportproblem. Kohlenhydrate müssen durch Enzymarbeit in Einfachzucker wie zum Beispiel Fruktose gespalten werden. Danach werden sie über Transportproteine aus den Dünndarmzellen ins Blut weitergeleitet. Bei der Malabsorption (lat.: „schlechte Aufnahme“) funktionieren diese Transportproteine nicht richtig. Oft liegt es auch daran, dass es zu wenig Proteine gibt.
Das heißt, viel Fruchtzucker landet dann im Dickdarm und dort fangen dann die Probleme an. Mehr als 20 Prozent der Bevölkerung leiden an einer sogenannten Fruktosemalabsorption, der am häufigsten vorkommenden Variante von Fruchtzuckerintoleranz.
Selbsttest bei Fruktoseintoleranz
Hast Du auch öfter Probleme nach dem Genuss von Obst und hast Du bisher noch keine Austestung gemacht? Es gibt einen Selbsttest, mit dem Du grob abschätzen kannst, ob bei Dir vielleicht auch eine intestinale Fruktoseintoleranz vorliegt: Trinke 0,5 Liter Apfelsaft. Beobachte wie Dein Körper auf Fruktose reagiert. Wenn Du Durchfall, einen Blähbauch, Krämpfe und Darmrumoren bekommst, könnte es sein, dass Du eine Fruktoseunverträglichkeit hast. Sichere Dich ab. Ein Arztbesuch und Wasserstoffatemtest geben mehr Gewissheit darüber, ob Du an dieser Nahrungsmittelintoleranz leidest.
Fruktoseintoleranz: Darauf solltest Du verzichten
• Meide Fruchtzucker und Sorbit komplett. So kann sich das „gekränkte“ Verdauungsorgan erholen und regenerieren, die Beschwerden gehen meistens innerhalb von zwei bis vier Wochen deutlich zurück.
• Bei Fruktoseintoleranz Haushaltszucker verzehren? Generell ja. Haushaltszucker beinhaltet zwar auch Fruchtzucker (Fruktose). Der ist allerdings an Traubenzucker (Glukose) gebunden. Diese Verbindung sorgt dafür, dass der Zucker insgesamt viel besser im Verdauungsorgan aufgenommen und transportiert werden kann.
• Bei Fruktosemalabsorption: Du kannst den normalen Zucker teilweise durch Traubenzucker ersetzen und auf Marmeladen verzichten oder selbst gemachte fruktosearme Marmeladen verwenden. Und schon sind die Plätzchen verträglich. Vorsicht jedoch bei Vollkornmehl, es enthält mehr Fruktose als weißes Mehl! Achte bei allen gekauften Lebensmitteln auf Zuckeralkohole, vor allem Sorbit, und verzichte auf Trockenfrüchte und Rosinen!
Weil das Gleichgewicht der Darmflora aufgrund der Malabsorption gestört ist, kann der Organismus viele Vitalstoffe nicht in ausreichender Menge aufnehmen. Wer wenig bis gar kein Obst essen kann, sollte am besten für eine Versorgung mit hochwertigen Vitalstoffen sorgen, von Vitamin A bis Zink.
Zöliakie: Finger weg vom Gluten
Als verbreitete Nahrungsmittelintoleranz fehlt jetzt noch die Zöliakie (einheimische Sprue, gluteninduzierte Enteropathie). Hier ist der „Bösewicht“ das Gluten. Viele Menschen vertragen kein Gluten, das Klebereiweiß aus Getreide. Die typische Zöliakie entwickelt sich meist schon im Säuglingsalter, kann aber auch im Erwachsenenalter auftreten. Zu den Symptomen zählen Gedeihstörungen, Blähungen, Unterleibskrämpfe, Fettstuhl und Durchfall.
Hier steckt Gluten drin
Gluten findet sich vor allem in Getreidesorten. Dazu gehören Weizen, Roggen, Gerste oder Dinkel, aus denen Brot, Nudeln, Kekse und Plätzchen hergestellt werden. Darunter können auch Babynahrung oder stark verarbeitete Fertigprodukte fallen. Fruchtjoghurts, Schokolade, Wurstprodukte oder Pizzateig können ebenfalls glutenhaltig sein – das Klebereiweiß wird bei der Herstellung in Form von Aromen oder Stabilisatoren beigemischt.
Mit der Nahrung aufgenommenes Gluten gelangt in den Magen und schließlich in den Dünndarm. Verträgt ein Mensch kein Gluten, entzünden sich die Schleimhautfalten, und dies führt zu einer chronischen Erkrankung des Dünndarms. Das geht einher mit einer Rückbildung der Darmzotten, sodass die Oberfläche des Dünndarms kleiner wird und der Organismus nimmt weniger Nahrung auf.
Was ist die Folge? Normalerweise filtern die Darmzotten alle wichtigen Nährstoffe aus dem Speisebrei und geben sie an das Blut weiter. Dies kann nicht mehr in ausreichendem Maß erfolgen, sodass es zu einer Mangelernährung kommt!
Tipps für Zöliaker in der Weihnachtszeit
• Fast alle Plätzchen bestehen aus Weizenmehl. Doch es gibt auch glutenfreie Alternativen. Versuche es mal mit Mandel- oder Kokosmehl. Glutenfrei sind auch Vanillekipferl oder kleine Amarettini aus Mandelmehl, die einfach herzustellen sind. Rezepte und Anregungen gibt es in großer Zahl im Netz.
Wir wünschen Dir eine genussvolle und entspannte Advents- und Weihnachtszeit mit einem „Wohlfühlbauch“!
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