Gelenkschmerzen können diverse Ursachen haben. Neben der Arthrose ist eine weitere die Rheumatoide Arthritis. Hier können Sie alles über Entstehung, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten von Rheumatoider Arthritis lesen.
Inhalt dieses Beitrags:
Was ist Rheumatoide Arthritis?
Wen betrifft die Rheumatoide Arthritis?
Welche sind die Symptome bei Rheumatoider Arthritis?
Wie wird die Rheumatoide Arthritis behandelt?
Was kann ich selbst tun bei Rheumatoider Arthritis?
Welche alternativen Therapien können mich bei Rheumatoider Arthritis unterstützen?
Welche Rolle spielen essentielle Fettsäuren bei Rheumatoider Arthritis?
Fazit
Was ist Rheumatoide Arthritis?
Gelenkschmerzen können diverse Ursachen haben. Neben der Arthrose ist eine weitere die Rheumatoide Arthritis. Rheumatische Erkrankungen können viele Gesichter zeigen. Die Medizin kennt über hundert Erkrankungen, die dem rheumatischen Formenkreis zuzuordnen sind. Dazu gehören zum Beispiel auch der Lupus Erythematodes, der Morbus Bechterew oder die systemische Sklerose. Die häufigste rheumatische Erkrankung ist die Rheumatoide Arthritis. Sie verursacht Entzündungen und Schmerzen an den Gelenken und wird im Fokus dieses Artikels aus der Serie „die häufigsten Ursachen für Gelenkschmerzen“ stehen.
Die Rheumatoide Arthritis (internationale Bezeichnung) mit früherem Namen „chronische Polyarthritis“ ist eine, wie der Name es bereits nahe legt, chronische, also länger andauernde Erkrankung mehrerer Gelenke, die mit einer Entzündung einhergeht (Arthritis).
Sie ist die häufigste Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis und gilt als entzündlich, also nicht durch mechanische Abnutzung, sondern durch das Immunsystem verursacht.
Bei der rheumatoiden Arthritis greift das Immunsystem aufgrund einer Fehlregulation körpereigene Zellen an. Dies führt in Folge zu schmerzhaften Entzündungsprozessen. Die Rheumatoide Arthritis ist also eine klassische Autoimmunerkrankung. Die Entzündung befällt vorwiegend die Innenhaut (Membran synovialis) von Gelenken, Sehnenscheiden aber auch Schleimbeuteln. Die Membrana synovialis ernährt den Gelenkknorpel. Außerdem ist sie die „Schmiere“ zwischen den Gelenken, um mechanische Beanspruchung und Reibung zu verringern.
Die Rheumatoide Arthritis kann sowohl plötzlich, als auch langsam schleichend und in Schüben auftreten. Das wichtigste Ziel einer Behandlung ist es, frühzeitig durch Medikamente zu verhindern, dass die betroffenen Gelenke zerstört werden und ein Funktionsverlust dieser eintritt. Umso früher die Diagnose gestellt wird, umso besser sind die Möglichkeiten einer Behandlung.
Wen trifft die Rheumatoide Arthritis?
Die genauen Ursachen der rheumatoiden Arthritis sind nicht vollständig geklärt. Es scheinen mehrere Faktoren eine Rolle zu spielen. Mögliche Einflüsse sind:
– Eine genetische Disposition
– Rauchen
– Virale oder bakterielle Infektionserreger
– Schadstoffbelastung im Beruf
– Übergewicht
Meistens kommen mehrere Faktoren über einen längeren Zeitraum zusammen, die schlussendlich die Erkrankung auslösen.
Welche sind die Symptome bei Rheumatoider Arthritis?
In den meisten Fällen beginnt eine Rheumatoide Arthritis mit typischen Schmerzen in den Finger- und Zehengelenken. Klassisch sind auch Schwellungen und eine eingeschränkte Beweglichkeit vor allem am Morgen direkt nach dem Aufstehen. Dieses Phänomen bezeichnet man als die typische Morgensteifigkeit. Auch größere Gelenke wie das Schultergelenk können betroffen sein. Die Entzündung breitet sich meist auf immer mehr Gelenke aus. Letztendlich können sich auch Schleimbeutel und Sehnenscheiden entzünden.
Die Ausbildung von Rheumaknoten zum Beispiel an Fingern und Unterarmen sind möglich.
Dazu kommen oft unspezifische Symptome wie:
– Erschöpfung und Müdigkeit
– Leistungsabfall
– Nachtschweiß
– Erhöhte Körpertemperatur
– Schlafstörungen
– Gewichtsverlust
Im Verlauf können unbehandelt auch Organsysteme wie zum Beispiel Augen, Herz, Lunge oder Nerven betroffen sein. Fakt ist, dass die Fehlsteuerung des Immunsystems bei der rheumatoiden Arthritis unbehandelt, im schlimmsten Fall, zu einer vollständigen Zerstörung des Knorpels sowie Knochens und somit des gesamten Gelenkes führen kann.
Klare Hinweise auf eine Rheumatoide Arthritis können folgende Beschwerden sein:
– Anhaltende Gelenkschmerzen an zwei oder mehr Gelenken
– Schwellung von zwei oder mehr Gelenken, die länger als 6 Wochen anhalten
– Eine symmetrische Verteilung, das heißt beide Seiten sind betroffen
– Morgensteifigkeit (bis zu 60 Minuten und länger)
Bei Verdacht wird der Arzt weitere Untersuchungen einleiten und gegebenenfalls zum Rheumatologen überweisen. Es werden zur Diagnosesicherung Bluttests (zum Beispiel Entzündungsparameter und Rheumafaktoren) oder auch gegebenenfalls bildgebende Verfahren benötigt.
Wie wird die Rheumatoide Arthritis behandelt?
Die gute Nachricht ist, dass sich in den letzten Jahren die Behandlungsmöglichkeiten rheumatologischer Erkrankungen sehr verbessert haben. Die schlechte, dass leider häufig Medikamente zum Einsatz kommen, die auch gravierende Nebenwirkungen haben können. Es empfiehlt sich also immer alles zu tun, um den Lebensstil so anzupassen, dass er die Erkrankung im besten Falle positiv beeinflussen kann.
Dies kann eine gezielte und angeleitete Therapie zum Beispiel im warmen Bewegungsbad sein, eine entzündungsarme Ernährung, begleitende Osteopathie und Physiotherapie und die Reduktion von Übergewicht. Auch alternativmedizinische Maßnahmen wie TCM (traditionell chinesische Medizin), Ayurveda (traditionell indische Medizin), Phytotherapie (Pflanzenheilkunde), die Homöopathie sowie Mikronährstoffmedizin kann ergänzend einen wichtigen Beitrag für die Behandlung rheumatoider Arthritis leisten.
Unumgänglich ist bei Verdacht oder Diagnosestellung die qualifizierte Behandlung durch einen Facharzt. Die Schulmedizin setzt je nach Stadium verschiedene, meist entzündungshemmende und schmerzlindernde Medikamente zur Therapie ein. Außerdem kommen oft Medikamente zum Einsatz, die die fehlgeleitete Immunreaktion unterdrücken. Die Behandlung obliegt einem erfahrenen Rheumatologen.
Was kann ich selbst tun bei Rheumatoider Arthritis?
Wie bei der Arthrose gilt auch bei der rheumatoiden Arthritis, dass Übergewicht, Bewegungsmangel (ausgenommen im entzündlichen Schub) sowie eine basenarme, entzündungsfördernde Ernährung mit viel tierischem Eiweiß sowie einem Mangel an Antioxidantien und essentiellen Fettsäuren die Symptomatik verschlechtern können.
Welche alternativen Therapien können mich bei Rheumatoider Arthritis unterstützen?
Pflanzliche Inhaltstoffe aus den traditionellen Lehren der TCM und Ayurveda sind hierzulande häufig bisher nur als Nahrungsergänzungsmittel und nicht als pflanzliche Arzneimittel verfügbar. Den in diesen Lehren bekannten pflanzlichen Inhaltstoffen werden traditionell in diesen Kulturen dennoch positive Effekte bei rheumatischen Erkrankungen zugeschrieben. Auch einige klinische Studien lassen erste positive Effekte vermuten. Lassen sie sich diesbezüglich von einem qualifizierten Arzt für Naturheilkunde oder Heilpraktiker individuell beraten. Bei diesen pflanzlichen Inhaltstoffen wie Weihrauch und Kurkuma aber auch essentiellen Fettsäuren aus Borretschsamen oder Nachtkerzenöl geht es vor allem um den Einfluss auf Botenstoffe (zum Beispiel Prostaglandine, Leukotriene), die im Körper entzündliche Prozesse fördern oder hemmen können.
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Welche Rolle spielen essentielle Fettsäuren bei Rheumatoider Arthritis?
Von essentiellen Fettsäuren, wie der Gamma-Linolensäure (zum Beispiel im Nachtkerzen-, Borretschsamenöl) oder den Omega-3-Fettsäuren (zum Beispiel Lein- Krill- oder Fischöl) ist bekannt, dass diese entzündungshemmende Botenstoffe im Körper fördern können. Ganz sicher ist eine gesunde, frische Ernährung mit vielen antioxidativ wirksamen Vitalstoffen (Obst und Gemüse) sowie vielen gesunden und essentiellen Fettsäuren ein wichtiger und richtiger Versuch positiv auf die Schmerzentstehung Einfluss zu nehmen. Diese Ernährung fördert außerdem ein gesundes Gewichtsmanagement und die allgemeine Vitalität.
Wichtig: Keinesfalls sollte man schulmedizinische Medikamente absetzen. Eine Kombination aus naturheilkundlicher und schulmedizinischer Therapie kann sich jedoch äußerst zielführend auf die Entwicklung der Erkrankung auswirken.
Fazit
Die rheumatoide Arthritis ist eine schwere entzündliche Erkrankung aus dem rheumatischen Formenkreis und gehört in die Hände eines erfahrenden Rheumatologen. Je früher diese Erkrankung diagnostiziert wird, umso eher kann man die durch eine Autoimmunreaktion ausgelöste Zerstörung von Gelenken vermeiden. Naturheilkundliche und ernährungsspezifische Maßnahmen können die schulmedizinische Behandlung nicht ersetzen aber nach individueller und fachkundiger Beratung sinnvoll ergänzen. Wenn dadurch, im besten Falle, eine Reduktion von Schmerzmitteln erzielt werden kann, ist dies bereits ein wertvoller Beitrag für Betroffene.
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