Wie geht das: sich möglichst gesund ernähren und die Umwelt schonen? Die EAT-Lancet-Kommission ging der Frage nach einem nachhaltigen Zukunfts-Speiseplan gründlich nach. Anfang 2019 veröffentlichte der internationale Zusammenschluss von 37 Wissenschaftlern eine Planetary Health Diet (PHD), also einen Speiseplan, der für Mensch und Umwelt gleichermaßen gesund ist.
Bis 2050 soll die Erdbevölkerung auf 10 Milliarden ansteigen, doch können alle diese Menschen vollwertig und gesund ernährt werden? Und auch so, dass sich das Klima deutlich unter 2 Grad erwärmt? Ja, sagt eine Kommission aus 37 Wissenschaftlern, darunter Ernährungsexperten und Klimaforscher.
Viel weniger vom Tier
Für die Realisierung eines Zukunfts-Speiseplan müssten wir allerdings endlich umdenken. „Was wir essen und wie wir es produzieren, entscheidet über die Gesundheit der Menschen und des Planeten, sagt Tim Lang, einer der Studienautoren. Und so wie bisher gehe es nicht weiter. Die Menschen äßen viel zu viel Fleisch und schadeten damit eindeutig ihrer Gesundheit.
Fleischproduktion – Umweltproblem
Obendrein ist die Fleischproduktion ein gravierendes Problem für die Umwelt. Studien des WWF zufolge gehen nämlich etwa 70 Prozent der direkten Treibhausgasemissionen unserer Ernährung auf tierische Produkte zurück. Vom enorm hohen Wasserverbrauch und dem Extraanbau von Futterpflanzen ganz zu schweigen. Die Experten der EAT-Lancet Kommission regen deshalb an, bereits bestehende Äcker für Futterpflanzen zukünftig für andere pflanzliche Ressourcen zu nutzen. So könnten in Zukunft deutlich mehr Menschen ernährt werden.
Gesundheitliche Risiken
Im Schnitt konsumiert der Deutsche 60 kg Fleisch pro Jahr, wobei hier Frauen und Kinder mitgerechnet sind. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt allerdings maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch pro Woche. Das wären etwa 15 bis 30 Kilo pro Jahr. Der hohe Konsum ist gesundheitlich bedenklich, denn er steigert das Krebsrisiko, begünstigt Herz-Kreislauferkrankungen und obendrein Rheuma, Diabetes oder Gicht. Außerdem trägt gerade der häufige Verzehr von fettem Fleisch und vor allem Aufschnitt und Würsten zum Übergewicht der Deutschen bei. Von den Antibiotika, dem Abholzen des Regenwaldes und dem Tierleid in der Massentierhaltung nicht zu Reden. Es versteht sich also von selbst, dass ein vernünftiger Zukunfts-Speiseplan die Reduktion von tierischen Lebensmitteln dringend empfiehlt.
Die wichtigsten Empfehlungen des Zukunfts-Speiseplans
Die Wissenschaftler raten also auch aus gesundheitlichen Gründen , den Verzehr von Fleisch zu halbieren. Generell rücken tierische Produkte bei der PHD in den Hintergrund. Also auch Milchspeisen und Eier. Verdoppeln solltest Du dem gegenüber den Konsum von Gemüse, Obst, Nüssen und Hülsenfrüchten. Zucker wiederum – Du ahnst es schon – solltest Du sehr sparsam verwenden. Um Dich bei einer gesunden, nachhaltigen Ernährungsweise zu unterstützen bietet der Zukunfts-Speiseplan ganz konkrete Angaben. Unten findest Du eine Tabelle mit allen wichtigen Lebensmittelgruppen.
Wie der Zukunfts-Speiseplan zu verstehen ist
Natürlich ist es unrealistisch, dass du pro Tag genau 29 Gramm Geflügel zu dir nimmst. Umgerechnet auf eine Woche kannst Du aus den Angaben der Planetary Health Diet aber ziemlich genaue Vorgaben ableiten. In Bezug auf Geflügel heißt das: Ein Hühnerbrustfilet von 220 Gramm pro Woche liegt im Rahmen einer Ernährung, die für Dich und den Planeten gesund ist. Ein weiterer wichtiger Aspekt: Du solltest Deine Kohlehydrate vor allem aus ballaststoffreichen Vollwertprodukten beziehen und weniger aus stärkehaltigen Kartoffeln oder gar Weißmehl und Pommes frites. Letztere enthalten ungesunde Transfette und sollten keinesfalls regelmäßig auf Deinem Speiseplan stehen. Mehr über die Nachteile von Fast Food erfährst Du hier.
Der Zukunfts-Speiseplan konkret
Der PHD hilft Dir dabei, eine wissenschaftlich fundierte Orientierung für eine nachhaltige Ernährungswiese zu finden. Salopp könnte man sagen: abnehmen und die Welt retten – das kannst auch Du!
Bei einer durchschnittlichen täglichen Energieaufnahme von 2500 Kilokalorien sieht Dein Zukunfts-Speiseplan wie folgt aus:
Gemüse | 300 Gramm bzw. 78 kcal |
Milchprodukte | 250 Gramm bzw. 153 kcal |
Vollkornprodukte, Reis, Mais | 232 Gramm bzw. 811 kcal |
Obst | 200 Gramm bzw. 126 kcal |
Hülsenfrüchte | 75 Gramm bzw. 284 kcal |
Nüsse | 50 Gramm bzw. 291 kcal |
Kartoffeln | 50 Gramm bzw. 39 kcal |
Ungesättigte Fette | 40 Gramm bzw. 354 kcal |
Zucker | 31 Gramm bzw. 120 kcal |
Geflügel | 29 Gramm bzw. 62 kcal |
Fisch | 28 Gramm bzw. 40 kcal |
Rotes Fleisch (Rind, Lamm, Schwein) | 14 Gramm bzw. 30 kcal |
Eier | 13 Gramm bzw. 19 kcal |
Gesättigte Fette | 11,8 Gramm bzw. 96 kcal |
Quelle: Eat-Lancet-Kommission
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