Das auslaufende 2020 war ein besonderes Jahr. Mehr denn je haben wir uns auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden besonnen. Körperlicher und psychische Abwehrkräfte spielten eine große Rolle. Der Alltag hat sich durch Homeoffice verändert. Dabei gab es einerseits mehr Entschleunigung und andererseits mehr Stress. Auch die Kontaktpflege und die Kommunikation haben einen Wandel erfahren. Klassische Kommunikationskanäle bleiben wichtig, aber vor allem haben wir neue in unseren Alltag integiert. Hier blicken wir zurück und zugleich nach vorne.
Ein bewegendes Jahr
Einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der DKV (Deutschen Krankenversicherung) zufolge hat sich das Bewegungsverhalten vieler Deutscher im Jahr 2020 verändert. Ein großer Teil der Bevölkerung wurde durch die Zeit der Krise demnach animiert, häufiger mit dem Fahrrad zu fahren. Kürzere Strecken wurden zu Fuß zurückgelegt, statt das Auto oder öffentliche Verkehrsmittel zu benutzen. In den eigenen vier Wänden schwitzten 22 Prozent der Befragten beim häuslichen Fitnesstraining, ähnlich viele bewegten sich bei der Arbeit im Garten. 37 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, öfter zu Spaziergängen aufzubrechen, und bei immerhin 15 Prozent stand Laufen oder Walken höher im Kurs als sonst. Offensichtlich haben sich bei vielen Menschen die Gewohnheiten zum Positiven geändert, man macht die Dinge, die einem guttun. Sport und Bewegung gehören dazu.
2020 besonders wichtig: positiv bleiben!
Jede schwierige Zeit hat auch ihre positiven Seiten. Auch dieses turbulente Jahr hat für uns nicht nur Negatives gebracht, sondern womöglich unser Bewusstsein geschärft für das wirklich Wesentliche im Leben. Hatte man früher nie Zeit, gingen Arbeit und Termine immer vor, wurde durch den eingeschränkten Alltag in der Krise der Druck herausgenommen. Entschleunigung stand plötzlich auf dem Plan. Und viele erkannten, was in der Hektik und im Streben nach Erfolg und Geld oft vergessen wird: wie wichtig der Kontakt und die Solidarität mit anderen ist. Dazu zählen nicht nur Familie, Freunde und Bekannte, dazu zählen auch Personen, die man nur flüchtig kennt. Die Menschen aus der Nachbarschaft zum Beispiel, die man durch die besondere Situation besser kennenlernen konnte. Gerade in der Weihnachtszeit lassen sich diese Kontakte vertiefen. Und dazu die Erkenntnis, dass kleine Gesten mehr zählen als große Worte.
Gemeinsam gestalten
Krisenzeiten können als Katalysator für gesellschaftliche Veränderungen wirken. Unsere Gesellschaft durchlebte in diesem Jahr Phasen tief greifender Verunsicherung. Wir alle sind auf neue Weise darauf angewiesen, unsere ökonomischen und geistigen Ressourcen zu nutzen. Aber vor allem verhelfen uns diese Zeiten zu einem neuen Blick auf unser soziales Potenzial. Denn in Ausnahmesituationen wird deutlich, welchen Wert der Einsatz von Pflegepersonal, Supermarktmitarbeiter*innen, Ärzt*innen und Sozialarbeiter*innen für das Funktionieren des Alltags in Deutschland hat. Und zugleich eröffnet der Krisenmodus gesellschaftliche Gestaltungsspielräume. Jeder von uns trägt die Verantwortung für den anderen und zusammen können wir viel bewirken. Dazu gehört zum Beispiel das Organisieren von Facebook- oder WhatsApp-Gruppen als Nachbarschaftshilfe und zur Unterstützung von Älteren und Kranken.
2020 – das Jahr der Besseresser
Im Jahr 2020 ging der Trend zu einem bewussteren und nachhaltigeren Konsumverhalten. Gerade bei der Ernährung. Viele bevorzugten Bioprodukte und regionale Lebensmittel gegenüber abgepackter Industrieware vom Discounter verstärkt bevorzugt. In einer aktuellen
Umfrage gaben 30 Prozent der Befragten an, gerade in den letzten Monaten mehr Bioprodukte als sonst eingekauft zu haben. Dabei überzeugte die Konsument*innen nicht nur der Gesundheits- und Umweltaspekt der
Ökoprodukte. Auch wollen sie mit ihrem Kaufverhalten regionale Anbieter und Bauern in der Krise unterstützen. Aufgrund verringerter Restaurantbesuche spart man Geld und nutzt es für den Kauf hochwertiger Lebensmittel für die Zubereitung zu Hause. Der entschleunigte Alltag trägt außerdem dazu bei, dass man sich mit der ganzen Familie wieder mehr Zeit zum Kochen und Essen nimmt. Besonders an Weihnachten ist das gemeinsame Zubereiten des Weihnachtsmenüs ein schönes Ritual, das alle wieder mehr zusammenrücken lässt.
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