Curcuma Kapseln und Piperin
Ein gutes Beispiel von Bioverfügbarkeit ist die Kombination von Curcuma und schwarzem Pfeffer. Curcuma kann so besser vom Körper aufgenommen werden.

Häufig hört oder liest man im Zusammenhang mit arzneilichen Substanzen und Nahrungsergänzungen das Wort „Bioverfügbarkeit“. Aber was heißt Bioverfügbarkeit? Und warum ist eine gute Bioverfügbarkeit bei Vitalstoffen wichtig, das lesen Sie im folgenden Artikel.


Inhalt dieses Beitrags:

  1. Was bedeutet Bioverfügbarkeit?
  2. Was sind beispielsweise Citratverbindungen und wie können Citrate die Bioverfügbarkeit beeinflussen?
  3. Warum sollten Eisenpräparate zusammen mit Vitamin C eingenommen werden?
  4. Wie kann man die Bioverfügbarkeit von Kurkuma erhöhen?
  5. Fazit

Was bedeutet Bioverfügbarkeit?

Der Begriff Bioverfügbarkeit stammt eigentlich aus der Pharmakologie. Er bezeichnet das Ausmaß und die Geschwindigkeit mit der eine Substanz in den Blutkreislauf gelangt.

Die Bioverfügbarkeit spielt sowohl bei Arzneimitteln als auch bei Nahrungsergänzungsmitteln z.B. Mikronährstoffen oder pflanzlichen Substanzen eine wichtige Rolle. Auch bei diesen geht es darum, wie gut der Körper eine eingenommene Substanz aufnehmen und verwerten kann.

Es gibt hierbei Unterschiede. Alleine die Dosierung eines Stoffes sagt noch nicht unbedingt etwas darüber aus, wieviel von der eingenommenen Substanz vom Körper aufgenommen wird und dieser verwerten kann. Zum besseren Verständnis nennen wir hier einige Beispiele zum Thema Bioverfügbarkeit in Bezug auf Vitalstoffe.

Was sind beispielsweise Citratverbindungen und wie können Citrate die Bioverfügbarkeit beeinflussen?

Citrate sind die Salze der Zitronensäure. Man bezeichnet diese bei der Verwendung, z.B. in Nahrungsergänzungsmitteln, als organische oder umgangssprachlich „natürliche“ Verbindungen. Die Zitronensäure und ihre Salze (Citrate) sind natürlicher Bestandteil des Körpers und entstehen während verschiedener Stoffwechselprozesse. Sie treten also natürlich, als Zwischenprodukt des Kohlenhydrat- und Fettsäurestoffwechsels innerhalb des Citratzyklus auf. Dieser dient der körpereigenen Energiegewinnung und dürfte einigen vielleicht noch aus dem Biologie-Unterricht bekannt sein.

Citrat-Verbindungen werden z.B. für gut bioverfügbare Magnesiummittel und Zinkpräparate verwendet, weil man davon ausgeht, dass natürliche, dem menschlichen Organismus bekannte Verbindungen die Aufnahmegeschwindigkeit eines Stoffes erhöhen. Citratverbindungen sollen dem Organismus also besonders schnell zur Verfügung stehen. Das kann z.B. bei Magnesium zum Sport oder bei Zink zur Unterstützung des Immunsystems bedeutsam sein.

Sind Magnesium, Zink oder auch Calcium an ein Citrat gebunden, also in einer Citratverbindung, handelt es sich also um eine organische Verbindung, die für den Körper besonders schnell und gut verwertbar (bioverfügbar) sein soll. 

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Magnesiumcitrat ist das schnelle Magnesium, da es besonders gut vom Körper aufgenommen wird.

Warum sollten Eisenpräparate zusammen mit Vitamin C eingenommen werden?

Eisen wird als Arznei- und Nahrungsergänzungsmittel besonders häufig von Frauen, insbesondere Schwangeren, Vegetariern und Veganern, aber auch Menschen, die aufgrund des Alters oder einer Erkrankung häufiger unter einem Eisenmangel leiden, substituiert. Es kommt aber nicht nur auf die Menge des eingenommenen Eisens an, sondern v.a. auf die Verwertbarkeit für den Körper. Es kann enorme Unterschiede bei der Bioverfügbarkeit geben. Neben der Wertigkeit des Eisenpräparates (gut bioverfügbares zweiwertiges Hämeisen oder etwas weniger gut verfügbares dreiwertiges Nicht-Hämeisen) kann z.B. die Einnahme von Vitamin C die Aufnahme in den Körper bzw. die Bioverfügbarkeit von Eisen signifikant erhöhen.

Tipp: Daher ist es empfehlenswert zu einem Eisenpräparat z.B. ein Glas frischen Orangensaft zu trinken oder ein Präparat zu wählen, das bereits zugesetztes Vitamin C enthält. Dabei reichen geringe Mengen an Vitamin C aus. Bereits ein Glas frischer Orangensaft erhöht die Absorption im Normalfall um mehr als das Doppelte.

Wie kann man die Bioverfügbarkeit von Kurkuma erhöhen?

Die Gelbwurzel Kurkuma ist ein bekanntes indisches Gewürz und traditionelles Heilmittel, dass seit Jahrhunderten wegen seiner gesundheitsfördernden Eigenschaften in der indischen und chinesischen Medizin (TCM) eingesetzt wird. Lebensmittel und Fertigpräparate mit Curcuma erfreuen sich zunehmender Beliebtheit bei Menschen, die ihre gesunde Lebensweise unterstützen wollen.

Man hat jedoch festgestellt, dass Kurkuma und die darin enthaltenen Kurkuminoide für den Körper nicht besonders gut bioverfügbar sind, denn Kurkumin ist fettlöslich und kann vom Verdauungstrakt nur schlecht aufgenommen werden. So hat man nach Möglichkeiten gesucht, die Aufnahme in den Körper zu erhöhen.

Dabei ist man z.B. auf eine stark verbesserte Bioverfügbarkeit durch die Zugabe von natürlichem, schwarzen Pfefferextrakt (Piperin) gestoßen. Weitere Verfahren, um die Bioverfügbarkeit von Kurkuma zu erhöhen, sind Mizellen- und Liposomale Technologien, bei denen der Inhaltsstoff so „verpackt“ wird, dass der Körper diesen besser verwerten kann. Die Bioverfügbarkeit wird dadurch um ein vielfaches erhöht.

Fazit

Eine gute Bioverfügbarkeit ist entscheidend, damit eine Substanz zuverlässig in den Organismus aufgenommen werden kann. Die Bioverfügbarkeit von Vitalstoffen kann u.a. durch organische Verbindungen wie z.B. Citrate oder durch bestimmte, ausgewählte weitere Zusätze bzw. der Form, in der ein Stoff vorliegt (z.B. zwei- oder dreiwertiges Eisen), erhöht werden. Dies ist sehr individuell und lässt sich nicht von einem Inhaltsstoff auf den anderen übertragen.

Eine hohe Bioverfügbarkeit kann z.B. ein entscheidendes Qualitätsmerkmal sein, denn die Menge eines zugesetzten Stoffes alleine, ist nicht immer ein Garant dafür, dass dieser auch wirklich ausreichend vom Körper absorbiert werden kann. Denken Sie bei Vitalstoffen immer auch an die Bioverfügbarkeit und lassen Sie sich beraten.


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