Sogenannte Schlafmythen gibt es viele: Bei Vollmond schläft man schlecht? Auspowern am Abend verbessert die Schlafqualität? Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste? Hier fühlen wir diesen und anderen weit verbreiteten Ansichten einmal auf den Zahn.
Brauchst Du 8 Stunden Schlaf?
Zu den besonders verbreiteten Schlafmythen gehört sicher, dass eine gute Nachtruhe acht Stunden dauern sollte. Dabei handelt es sich allerdings nur um einen Richtwert, der auf viele Menschen einigermaßen zutrifft, auf einige aber auch nicht. Das Schlafbedürfnis von Menschen ist sehr verschieden. Es gibt Kurzschläfer, die mit fünf Stunden in der Nacht auskommen und Langschläfer, die eher neun Stunden benötigen, um sich ausgeruht zu fühlen. Ältere Menschen sagt man nach, weniger Schlaf zu brauchen. Das stimmt auch nur so halb: Zwar schlafen Senioren oft nur fünf oder sechs Stunden in der Nacht, dafür machen viele zwischendurch Nickerchen oder einen ausgiebigen Mittagsschlaf. Wichtig ist, dass Du herausfindest, welcher Schlaftyp Du bist. Im Netz findest Du dazu hilfreiche Tests.
Zwei weitere Schlafmythen: Durchschlafen und früh schlafen
Viele glauben, dass ein Schlaf besonders erholsam ist, wenn er ohne Unterbrechungen verläuft. Tatsächlich ist es aber völlig normal, dass Du zwischen 25 und 35 Mal in der Nacht aufwachst. Oft kannst Du Dich nach dem Aufstehen bloß nicht mehr daran erinnern? Und wenn Du es doch mal bemerkst: kein Grund für Stress. Umdrehen und Weiterschlafen. Ebenfalls ist es für guten Schlaf nicht entscheidend, dass Du möglichst früh ins Bett gehst. „Der Schlaf vor Mitternacht ist der beste“ – das gilt für Menschen, die um 20 Uhr ins Bett gehen, was unsere Vorfahren im Winter vermutlich oft getan haben. Die ersten drei bis vier Stunden Deiner Nachtruhe sind tatsächlich am erholsamsten, das gilt aber auch dann, wenn Du erst um 2 Uhr ins Bett gehst.
Guter Schlaf nur bei offenem Fenster?
Ja, für eine gute Ruhe braucht Dein Körper viel Sauerstoff. Deswegen musst Du aber nicht die ganze Nacht Dein Fenster auf Kipp stellen oder ganz öffnen. Mindestens genauso sinnvoll ist es, wenn Du vor dem Schlafengehen das entsprechende Zimmer einmal ordentlich durchlüftest. Es muss in Deinem Schlafzimmer nachts auch keineswegs kalt sein. Schlafexperten nennen 18 Grad als Richtwert. Natürlich gilt auch hier: Probiere aus, was für Dich wirklich gut ist.
Schlafmythen um Alkohol und Auspowern
Das Glas Wein oder die Flasche Bier am Abend ist für viele ein angenehmes Mittel zum „Runterkommen“ und wird gerne als „Schlummertrunk“ bezeichnet. Tatsächlich kann Alkohol dabei helfen, leichter Einzuschlafen. Allerdings mindert er die Schlafqualität, da er Deinen Organismus belastet. Auch mit körperlichen und geistigen Höchstleitungen solltest Du Dich zurückhalten. Zwar ist es gut, sich tagsüber auszupowern, um Deinen Schlaf zu verbessern, aber spätestens zwei Stunden vor dem Einschlafen solltest Du bereits zur Ruhe kommen und Deinen Kreislauf nicht mehr anregen. Das heißt: keinen schweißtreibenden Sport mehr, aber auch keine aufwühlenden Filme, Bücher oder Gespräche. Und die Mails aus dem Job liest Du besser auch zu einem anderen Zeitpunkt.
Fernsehen und Vollmond
Auch mit dem Starren auf Bildschirme solltest Du Dich vorm Einschlafen zurückhalten: Die Lichtbestrahlung hemmt die Produktion des „Schlafhormons“ Melatonin. Das gilt erst Recht, wenn Du vor dem Fernseher einschläfst oder in Deinem Schlafzimmer alle möglichen technischen Geräte blinken. Das Licht des Vollmondes wiederum hat entgegen einer der klassischen Schlafmythen keinen negativen Einfluss auf Deine Schlafqualität. Es sei denn, Du lässt sein Licht ungeschützt in Dein Zimmer fallen – dann bremst auch er Deine Melatoninausschüttung.
Wenn Du Dich für natürliche Einschlafhilfen jenseits von Alkohol und Fernsehen interessierst, dann lies hier weiter.
• Hier kannst Du im Podcast-Interview mit Schlafexperte Dr. med Michael Feld hören, warum guter Schlaf so wichtig für die Gesundheit ist.
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