Wechseljahre? Die Symptome können unterschiedlicher nicht sein, so dass es gar nicht so leicht ist, sie den Wechseljahren zuzuschreiben. Wie sehen die unterschiedlichen Phasen der Wechseljahre bei der Frau aus und wie wirkt sich die Andropause oder auch Midlife-Crisis beim Mann aus?
Inhalt dieses Beitrags:
Welche unterschiedlichen Phasen der Wechseljahre gibt es bei der Frau?
Wie können die Symptome bei Frauen im Klimakterium aussehen?
Welche natürliche Hilfe gibt es bei Beschwerden in den Wechseljahren?
Pflanzliche Unterstützung während der Wechseljahre
Die wichtigsten Tipps für die Frau in den Wechseljahren
Wie geht der Mann durch die Wechseljahre?
Gibt es einen Testosteronabfall?
Wie können die Symptome während der männlichen Wechseljahre aussehen?
Die wichtigsten Tipps für den Mann in den Wechseljahren
Alter und Sexualität bei Frau und Mann
Fazit
Welche unterschiedlichen Phasen der Wechseljahre gibt es bei der Frau?
Dass die Zeit des hormonellen Wandels ganz schön komplex ist, zeigt sich alleine an den unterschiedlichen Phasen der Wechseljahre. Denn diese fängt nicht erst mit 50 an, wie veraltet noch angenommen wird. Hier kann man eher von Phasen sprechen, die bei dem einen früher und bei dem anderen später eintreten können. Die Dauer der Wechseljahre ist sehr unterschiedlich und kann zwischen 10 bis 20 Jahren liegen.
Da Ausprägung und hormonelle Veränderungen derart unterschiedlich sein können, kann unsere Beschreibung hier nur einen groben Überblick geben. Die Wechseljahre bei der Frau lassen sich in verschiedene, ineinander übergehende Stadien einteilen: Prämenopause, Menopause, Perimenopause und Postmenopause.
➡️ Perimenopause: Beginnt in der Regel ab dem 40. Lebensjahr und kann sich über mehrere Jahre hinziehen. Typische Symptome sind Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Hitzewallungen, Gewichtszunahme. In dieser Phase beginnt die regelmäßige Produktion der Sexualhormone zu schwanken, der Zyklus wird unregelmäßiger. Besonders tückisch ist es in der Perimenopause, da es eine Vielzahl von Symptomen gibt und auch der Hormonstatus ständig schwankt. Ganz schön unberechenbar!
➡️ Menopause: Der Zeitraum der letzten Periode. Bleibt die Periode für mindestens 12 Monate in Folge aus, spricht man von der Menopause. Diese markiert den Übergang von der Perimenopause in die Postmenopause.
➡️ Postmenopause: Diese Phase beginnt, nachdem 12 Monate in Folge keine Periode mehr aufgetreten ist. Sie dauert bis zum Lebensende an. Es findet kein Eisprung mehr statt und auch eine Schwangerschaft ist nicht mehr möglich. Die Produktion der Hormone Östrogen und Progesteron ist nun dauerhaft auf einem niedrigen Niveau.
Wie können die Symptome bei Frauen im Klimakterium aussehen?
Zu den möglichen und typischen Symptomen in den Wechseljahren der Frau werden gezählt:
- Müdigkeit
- Schlaflosigkeit, Schlafstörungen
- Hitzewallungen
- (nächtliche) Schweißausbrüche
- Gewichtszunahme
- Herzrasen
- Schwindel
- Nervosität
- Kopfschmerzen
- Stimmungsschwankungen
- Depressive Verstimmungen
- Reizbarkeit
- Scheidentrockenheit
- Blasenschwäche
- Haarausfall
- Hautalterung
Welche natürliche Hilfe gibt es bei Beschwerden in den Wechseljahren?
Oft wurde bei Beschwerden in den Wechseljahren auf eine Hormonersatztherapie zum Beispiel in Form von Hormonpflastern gesetzt. Allerdings ist die Hormonersatztherapie als Langzeitanwendung und im Alter ab 60 Jahren aufgrund unerwünschter Wirkungen mittlerweile umstritten. Eine ausführliche Beratung durch den Facharzt über Vor- und Nachteile ist äußerst wichtig.
Pflanzliche Unterstützung während der Wechseljahre
Sanfte Hilfe bei Beschwerden können Phytoöstrogene bieten. Das sind pflanzliche Stoffe mit hormonähnlicher Wirkung. Phytoöstrogene können aufgrund ihrer Ähnlichkeit mit den weiblichen Hormonen auf den weiblichen Hormonhaushalt regulierend wirken. Natürliche Quellen dieser hormonähnlichen pflanzlichen Stoffe finden sich zum Beispiel in Leinsamen und Sojabohnen. Bevor Sie irgendwelche Produkte nehmen, lassen Sie sich von Fachpersonal beraten.
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Die wichtigsten Tipps für die Frau in den Wechseljahren
Infolge des Östrogenmangels in der Menopause kann auch das Osteoporoserisiko in den Wechseljahren steigen. Achten Sie nun verstärkt auf eine calciumreiche Ernährung. Eine zusätzliche Calciumgabe während der Wechseljahre kann den Verlust von Knochenmasse und damit das Risiko für Knochenbrüche mindern.
Tipp: Frauen benötigen während und nach der Menopause 1.200 bis 1.500 Milligramm Calcium, was nur selten allein über die Nahrungsaufnahme erreicht wird. Um der Gefahr einer Osteoporose entgegenzuwirken, ist eine Calciumergänzung in Kombination Vitamin D3 und K2 sinnvoll.
Schlafen Sie schlecht? Viele Frauen leiden in den Wechseljahren unter ausgeprägter Reizbarkeit, depressiver Verstimmung und unter Schlafstörungen.
Tipp: Baldrian und Hopfen sowie Melatonin können bei leichten Schlafstörungen helfen. Rhodiola rosea, ein Adpatogen aus der sibirischen Volksmedizin, kann bei Erschöpfung und Stimmungsschwankungen unterstützen und einen gesunden Schlafrhythmus fördern.
Haben Sie das Gefühl, dass die Haut spannt, sensibler ist und die Schleimhaut sich verändert? Im Zusammenhang mit der Umstellung des Hormonhaushaltes kann es auch zu einem Flüssigkeitsverlust kommen. Das kann sich an Scheidentrockenhaut und gereizter Haut bemerkbar machen.
Tipp: Schmeicheln Sie Ihrer Haut. Versorgen Sie sich mit Beauty-Vitalstoffen wie Borretschöl, das reich an Gamma-Linolensäure (GLS) ist, Zink, Hirse, Kieselerde, Kupfer, B-Vitamine, Selen, Vitamin E und Weizenkeimöl. Bei Scheidentrockenheit, was beim Geschlechtsverkehr unangenehm sein kann, können Feuchtcremes oder Gele helfen.
Wie geht der Mann durch die Wechseljahre?
Die „männlichen Wechseljahre“, auch als Andropause oder „Midlife-Crisis“ bezeichnet, sind im Gegensatz zu den Wechseljahren der Frau ein immer noch eher unbekanntes Phänomen. Doch auch der männliche Körper erlebt mit zunehmendem Alter einen Rückgang der Sexualhormone, die in der Regel immer mit einer allmählich verminderten Testosteronproduktion einhergehen. Die Andropause kann zwischen dem 40. und dem 50. Lebensjahr eintreten.
Gibt es einen Testosteronabfall?
In Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass bei Männern der Testosteronspiegel über die Jahre abnimmt. Experten gehen davon aus, dass eine hormonelle Umstellung nicht das eigentliche Problem ist, sondern die Kombination mit anderen Beschwerden. Betroffen sind vor allem chronisch Kranke mit einem metabolischen Syndrom, einer Funktionsstörung der Leber oder entzündlichen Erkrankungen. Auch Übergewichtige mit einer ungünstigen Körperfettverteilung haben häufig zu wenig Testosteron, denn im Fettgewebe wird ein Großteil des Geschlechtshormons abgebaut.
Wie können die Symptome während der männlichen Wechseljahre aussehen?
Symptome der „männlichen Wechseljahre“ im Vergleich zum weiblichen Klimakterium verlaufen beim Mann schleichender und weniger ausgeprägt; hinzu kommen große individuelle Unterschiede. Bei Männern stellen die Hoden ihre Funktion nicht abrupt und deutlich spürbar ein – die Hormonproduktion kann bis ins hohe Alter erhalten bleiben. Typische Anzeichen für die männlichen Wechseljahre, die häufig auch in Kombination miteinander auftreten, sind:
- Hitzewallungen
- innere Unruhe und Nervosität
- Abnahme der Libido
- Potenzstörungen
- depressive Verstimmungen
- körperliche Veränderungen wie verminderter Bartwuchs
- Muskelabbau und Zunahme der Fettmasse sowie Osteoporose
- Antriebsmangel
- Nachlassen der Konzentration und Belastbarkeit Erschöpfung oder Müdigkeit
Ob das Auftreten eines oder mehrerer Symptome ein Anzeichen für die „Midlife-Crisis“ ist oder ob die Ursache auf Organstörungen und andere Krankheiten zurückzuführen ist, kann nur ein Arzt diagnostizieren.
Fest steht, dass die mögliche Abnahme des Testosterons im Körper ein natürlicher Vorgang im Alterungsprozess ist und an sich keiner Therapie bedarf. Gegebenenfalls gibt es heutzutage die Möglichkeit, einen Mangel an männlichem Sexualhormon durch die Gabe von Testosteron auszugleichen. Aufgrund nicht ausreichender Untersuchungen und zahlreicher Nebenwirkungen ist die Hormonsubstitution allerdings umstritten. Eine Testosteronzugabe sollte niemals ohne ärztliche Untersuchung erfolgen.
Die wichtigsten Tipps für den Mann in den Wechseljahren
Ankurbeln können Männer ihre Testosteronproduktion, indem sie Sport treiben. Sport stimuliert bei Männern die Bildung des Geschlechtshormons – vor allem mäßiger Ausdauersport.
Mentale Herausforderung im Arbeitsleben sehen sich Männer in den Wechseljahren oft extremen Anforderungen ausgesetzt. Und körperlich können sie den alltäglichen Belastungen nun nicht mehr so einfach standhalten wie noch ein Jahrzehnt zuvor.
Tipp: Wer im Job trotzdem 100 Prozent leisten will, kann seinen grauen Zellen und der Konzentrationsfähigkeit auf die Sprünge helfen: Phospholipide verbessern die Merkfähigkeit, regulieren die Aktivität der Nervenzellen und unterstützen die allgemeine Gedächtnisleistung. Weiterhin unterstützen Ginseng und Ginkgo die geistige Fitness und Konzentration.
Pflicht! Ab einem Alter von etwa 45 beginnt für Männer die Prostatarisikophase. Die von der Kasse bezahlte Prostatakrebsvorsorge beim Urologen sollte dann regelmäßig wahrgenommen werden.
Tipp: Auf die Prostatagesundheit achten: Maca, Lycopin und Kürbiskern können gute Helfer sein.
Sinnvoll ist auch ein jährlicher Basischeck. Hier können ein zu hoher Blutdruck und zu hohe Blutfette rechtzeitig entdeckt werden. Sie sind die häufigsten Risikofaktoren für einen Herzinfarkt.
Tipp: Unterstützen kann man hier mit herzfreundlichen Vitalstoffen wie Coenzym Q10, Omega-3-Fettsäuren, B-Vitaminen, Knoblauch, auch in Kombination mit Weißdorn, schwarzer Knoblauch und einem wasserlöslichen Tomatenkonzentrat.
Alter und Sexualität bei Frau und Mann
Durch die körperlich-hormonellen Veränderungen in den Wechseljahren kommt es zu einer Veränderung des sexuellen Verhaltens von Mann und Frau. Beim Mann ist das sexuelle Verlangen bis zum 50. Lebensjahr in der Regel stark ausgeprägt und kann in der Folgezeit langsam abnehmen. In der Andropause kommt es dann durch die sinkende Testosteronproduktion zu einem Rückgang der Libido.
Bei jungen Frauen erwacht das sexuelle Verlangen etwas später als bei jungen Männern und steigt mit der Zeit – insbesondere mit der Erfahrung – stetig an. Die sexuelle Reife ist ungefähr mit 35 Jahren erreicht. In der Menopause sinkt der Östrogenspiegel, weil die Eierstöcke weniger Hormone produzieren. Da bei der weiblichen Libido auch psychologische Faktoren mit im Spiel sind, nimmt die sexuelle Lust jedoch nicht unbedingt ab: Reife Frauen haben mehr Zeit, um an sich und ihre Beziehung zu denken und räumen somit auch ihrem Sexualleben mehr Platz ein.
Fazit
Manche, sowohl Frauen auch als Männer, stürzen in eine Lebenskrise. Die veränderte Sexualität, das eigene Körpergefühl und die physischen Veränderungen werden als Grund gesehen. Deswegen sollte man gleich auf mehreren Ebenen das Wohlbefinden unterstützen.
Ein ausgewogener Lebensstil mit gesunden Routinen im Alltag und einem guten sozialen Umfeld (Familie/Freunde) sowie eine positive Einstellung zum Leben können helfen, entspannt mit der neuen Lebensphase umzugehen.
- Ernährung:
Verzichten Sie auf oder senken Sie den Konsum von Suchtmitteln wie Nikotin und Alkohol. Essen Sie frisch Lebensmittel, gemüse- und obstreich. Reduzieren Sie Ihren Fleischkonsum, setzten Sie auf gute, ungesättigte Omega-3-Fettsäuren, Vollkornprodukte, Nüsse etc.
- Körper:
Lassen Sie Ihren Körper arbeiten. Nach Möglichkeit sollten Sie jeden Tag vor die Tür gehen. Walken, Wandern, Fahrradfahren, Laufen, Schwimmen …
Welche Sportart gefällt Ihnen am besten? Regelmäßiger Sport hebt auch die Stimmung.
- Emotionen:
Pflegen Sie Ihre Emotionen. Wenn Sie denken die Wechseljahre und das Alter sind schlimm, kann sich das negativ auf Sie auswirken. Eine positive Einstellung und mehr Selfcare sind jetzt wichtiger denn je. Nehmen Sie sich Zeit für sich und pflegen Sie sich.
Übrigens in der TCM werden die Wechseljahre als der zweite Frühling bezeichnet.
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